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Lebendiges Archiv - Der Podcast > Wenn ich woanders bin, habe ich Heimweh – nach Magdeburg

Wenn ich woanders bin, habe ich Heimweh – nach Magdeburg

© Ludwig Nikulski

Der syrische Dichter Wahid Nader im Gespräch mit Dima Albitar Kalaji und Annett Gröschner

Wahid Nader ist Dichter und promovierter Ingenieur für Tribotechnik. 1985 kam er im Rahmen eines Regierungsabkommens zwischen der DDR und der Syrischen Arabischen Republik zum Graduiertenstudium nach Magdeburg an die Technische Universität Otto-von-Guericke. Nebenbei besuchte er einen Zirkel schreibender Arbeiter im Traktorenwerk der nahegelegenen Stadt Schönebeck. Schon 1978 hatte der 1955 in Bmanneh in Syrien geborene Nader den ersten Preis beim Literaturwettbewerb der Dichter an den Syrischen Universitäten und Hochschulen gewonnen. 1990 ging Wahid Nader als Hochschullehrer und Forscher nach Syrien zurück. Nach fünf Jahren in Aleppo entschied er sich, fortan wieder in Magdeburg zu leben. Wahid Nader schreibt auf Arabisch und Deutsch und übersetzt aus dem Deutschen, u.a. Herta Müller, Erich Fried, Kathrin Schmidt, Robert Walser und Nellia Veremej. 2012 erhielt er auf der Leipziger Buchmesse den Deutsch-Arabischen Übersetzerpreis des Kairoer Goethe-Institutes/Regionalleitung Nordafrika-Nahost in der Kategorie „Etablierte Übersetzer“.

Wir besuchen Wahid Nader in seiner Wohnung im Zentrum der Stadt und werden reich bewirtet mit arabischen Süßigkeiten und schwarzem Kaffee. Die nahegelegene Elbe ist nicht zu hören, aber die Glocke der Kirche gegenüber, die mittags minutenlang schlägt.